Eintauchen in die Burbacher Geschichte
Früher war alles besser! So mancher hat diesen Satz schon verwendet. Doch war es das wirklich. Schon seit einiger Zeit blicken das Burbacher Kulturbüro, die Senioren-Service-Stelle und das Gemeindearchiv regelmäßig in die Vergangenheit. Durch die Reihe „Burbach in den 40er, 50er und 60er Jahren“ wird das Heimhof-Theater quasi zum lebendigen Fotoalbum. Immer im ersten Quartal eines Jahres werden Fotografien aus der Vergangenheit auf die Leinwand projiziert und lassen so Erinnerungen wach werden: Der gemeinsame Fußweg zur Schule, die Heuernte, an Dampfloks auf der Hellertalbahn oder Ausflüge in das Buchhellertal. Viele Geschichten leben wieder auf beim Betrachten der Fotos.
„Die Schwarz-Weiß-Bilder beginnen zu leben, wenn aus dem Publikum heraus erzählt wird“, freuen sich Kathrin Mehlich, Birgit Meier-Braun und Patricia Ottilie. „Viele haben Anekdoten parat, die zum Schmunzeln und auch zum Nachdenken anregen.“ Denn früher war sicherlich nicht alles besser, sind sich die drei einig. „Der zweite Weltkrieg war gerade vorbei und prägte das Leben der Menschen in den Dörfern. Vieles war kaputt, wenig Geld war vorhanden. Aber der Optimismus und der starke Wille haben den Blick nach vorne gerichtet. Die 50er Jahre mit dem Wirtschaftswunder eröffnete neue Möglichkeiten.“ Deshalb freuen sich die Projektorganisatorinnen darüber, dass das Angebot so gut angenommen wird und die Menschen ihre persönlichen Erlebnisse offen in den Veranstaltungen schildern. „Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, mit diesem Projektbaustein die Geschichte in diesem Zeitabschnitt zu dokumentieren“, so Mehlich, Meier-Braun und Ottilie. „Viele Fotos aus Privatbeständen werden deshalb schon im Gemeindearchiv aufbewahrt und als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Etliche Geschichten sind mittlerweile aufgeschrieben worden und auch einige Filme sind zur Sichtung abgegeben worden.“ Zusätzlich werden Erzählcafés drei bis vier Mal im Jahr im Haus Herbig angeboten. „Zu unterschiedlichen Themen, wie beispielsweise dem Arbeitsalltag, zur Mode oder zur technischen Entwicklung im Haushalt treffen sich dort Menschen und fangen an zu berichten. In kleinen Notizen werden diese festgehalten und weiter aufgearbeitet, damit irgendwann ein Buch oder eine zeitgeschichtliche Dokumentation daraus entsteht. Und so bleibt es letztlich jedem Betrachter selbst überlassen, ob früher tatsächlich immer alles besser war.“
Um das Projekt weiter zu führen wurde ein Förderantrag im Rahmen der regionalen Kulturpolitik gestellt: „Das Vorhaben ist ausgewählt worden“, freut sich Bürgermeister Christoph Ewers. „Das zeigt schon einmal, dass die Auseinandersetzung mit und die Bewahrung der Historie wichtig ist und auch einen Stellenwert bei den Fördergebern besitzt. Ziel ist es, noch mehr Menschen aus der Bevölkerung mit in das Projekt einzubeziehen und dafür zu begeistern.“ Deshalb laden er und die drei Organisatorinnen zu einem Austausch für Interessierte am 26. Januar 2016 um 18.00 Uhr in die Alte Vogtei ein. „Wir würden uns freuen, wenn wir möglichst viele zukünftige Kooperationspartner an diesem Abend begrüßen könnten.“ Zu besseren Vorplanung wird um Anmeldung bei Patricia Ottilie per Telefon unter 02736 45-15 oder per E-Mail an p.ottilie@burbach-siegerland.de gebeten.
Gesucht werden außerdem noch Bilder und Fotografien für die siebte Auflage der Reihe „Burbach in den 40er, 50er und 60er Jahre“: „Vielleicht haben die Feiertage die Zeit gelassen, in alten Alben zu blättern oder in Kisten mit Erinnerungsstücken zu stöbern. Wenn das eine oder andere verloren geglaubte Fotoschätzchen dabei aufgetaucht ist, wäre es schön, wenn wir es am 7. Februar im Heimhof-Theater zeigen könnten“, wünschen sich Katrin Mehlich, Birgit Meier-Braun und Patricia Ottilie. Abgegeben werden können die Bilder im Kulturbüro bei Kathrin Mehlich.
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