Schiedsmänner Kurt Stücher und Friedhelm Eibach
"Sich die Hand geben“, das ist der Wunsch von Kurt Stücher und Friedhelm Eibach, den ehrenamtlichen Schiedsmännern in der Gemeinde Burbach. Im Dachgeschoss des Einfamilienhauses in Gilsbach sitze ich mit den beiden Herren und frage sie, welches Ziel am Ende eines Verfahrens steht. Es steht eingangs geschrieben: Sich die Hand zu reichen.
Kurt Stücher und Friedhelm Eibach sind seit mehr als 20 Jahren ehrenamtlich als Schiedsleute tätig. Ihre Freizeit setzen sie ein, um Menschen wieder miteinander ins Gespräch zu bringen. Denn in aller Regel haben die Parteien, die bei Ihnen zu Gast sind, schon länger kein Wort mehr miteinander gewechselt. Oder das Gespräch bestand aus Zank und Streit. „Es sind die Kleinigkeiten, die, teilweise auch künstlich, aufgebläht werden und bei denen wir dann zum Einsatz kommen“, schildern die beiden Pensionäre. „Dem einen kräht der Hahn zu laut und dem anderen wächst der Baum des Nachbarn in den eigenen Garten.“
Rund 10 bis 11 Fälle sind es im Jahr, die in jedem Schiedsamtsbezirk verhandelt werden und alle unterschiedlich sind. „Kein Fall gleicht dem Nächsten“, so beide unisono. Und die brauchen Zeit. Bis sich die Parteien dann hoffentlich die Hand geben, gilt es, verschiedene Schritte zu unternehmen. „Am Anfang steht, auch wenn es erst mal bürokratisch klingt, ein Antrag, der den Namen und die Anschrift der Parteien sowie den Gegenstand der Verhandlung enthält. Doch bürokratisch ist das Verfahren eigentlich nicht, sondern eher im Gegenteil zu den meisten Prozessen geht es hier schneller voran“, so Kurt Stücher. Friedhelm Eibach ergänzt: „Das heißt aber nicht, dass nicht sorgfältig gearbeitet wird. Wir lesen uns intensiv in den Fall ein, schauen vor Ort vorbei, schreiben die Protokolle und führen letztlich dann die Verhandlung bei uns in den Wohnzimmern durch.“
Auf die Frage, welche Eigenschaften ein Schiedsmann mitbringen sollte, antworten die beiden, das die Fähigkeit, Kompromisse zu erarbeiten, mit zu den wichtigsten gehört. „Und man sollte in der Gesellschaft akzeptiert und engagiert sein sowie auf Lebenserfahrung zurückblicken können, um mit dem gesunden Menschenverstand auf die Probleme zu schauen“, schätzen der pensionierte Lehrer Kurt Stücher und Steuerberater a.D. Friedhelm Eibach ein.
Feststeht, dass die beiden Schiedsleute einen besonderen Dienst für die Gesellschaft ausüben. Sich den Problemen anderer anzunehmen und gemeinsam eine Lösung zu suchen, ist sicherlich nicht die Freizeitbeschäftigung, die in der Gunst ganz oben steht. Doch es ist gut, dass es Menschen gibt, die davor nicht zurückschrecken und als Schiedsmann tätig sind. Und wenn dann die eine Hand in die andere Hand einschlägt, ist das Ziel erreicht.INFOBOX:
- In Burbach sind zwei Schiedsamtsbezirke eingerichtet. Hier sind Kurt Stücher und Friedhelm Eibach zuständig
- Für bestimmte Privatklagedelikte ist eine Schlichtungsverhandlung vor dem Schiedsmann vorgesehen, zum Beispiel bei Hausfriedensbruch, leichte und fahrlässige Köperverletzung, Sachbeschädigung
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